Zikuläres Bauen

Seit der Industrialisierung ist unser Wirtschaftssystem vorwiegend linear ausgerichtet. Dabei spricht man von einem sogenannten “take-make-waste”-Prinzip. Das heißt: Produkte werden mit, aus unserer Umwelt entnommenen Ressourcen hergestellt, genutzt und anschließend entsorgt. Dies geschieht meist mit dramatischen Folgen für Umwelt, Mensch und Klima. Der Ressourcenverbrauch steigt trotz der effizienteren Herstellungsverfahren fortwährend an und Treibhausgasemissionen nehmen zu.

Doch mittlerweile sollte klar sein: Unsere Ressourcen sind endlich. Die Klimakrise, der steigende Ressourcenverbrauch und damit die planetaren Grenzen machen deutlich, dass ein schnellstmögliches Umdenken und eine Transformation hin zu einer echten Kreislaufwirtschaft notwendig sind. Gebäude und Bauteile und Materialien müssen also möglichst weitergenutzt, umgenutzt oder wenn notwendig selektiv und werterhaltend zurückgebaut werden.

Durch den selektiven zerstörungsfreien Rückbau wird eine Wiederverwendung von Baumaterialien ermöglicht, die die graue Energie, die schon in den Bauteilen steckt, weiter nutzt und eine Neuproduktion dieser überflüssig macht. So kann das hohe Abfallaufkommen vermieden und die Emission von CO2 für unser Klima durch die ausfallende Neuproduktion der Materialien eingespart werden.